gewobene Spiritualität - textile Wandbilder


Rückblick auf die Ausstellung von Katharina Schuppli

vom 6. September bis 14. Dezember 2008

 

Katharina Schuppli

gewobene Spiritualität - textile Wandbilder

sowie Arbeiten in Ton und Papier

 

Die Ausstellung hiess „gewobene Spiritualität“ und zeigte textile Wandbilder von Katharina Schuppli sowie Arbeiten in Ton und Papier aus ihrer 30 jährigen Schaffensperiode.

Einige ihrer Werke befinden sich in Privatbesitz oder im Besitz von öffentlichen Institutionen.

 

Die Künstlerin lebt und arbeitet heute in der Schweiz, führte jedoch während zwanzig Jahren in der Nähe eines italienischen Eremitenklosters ein einfaches und verstärkt spirituelles Leben mit einer eigenen Werkstatt. Dabei entstanden gewebte Wandbilder von einzigartiger Machart mit einer spirituellen Aussagekraft, die sich für spezielle Räume eignen. Ihre textilen Werke tragen Titel wie „Lebensbaum“, „Weg nach innen“ oder „Gott ist mir näher als ich mir selbst“. Die Künstlerin Katharina Schuppli ist auch bekannt durch frühere gemeinsame Ausstellungen mit dem Ikonenkünstler Josua Boesch. Die Zeitschrift ferment widmete ihr einen eigenen Beitrag in ihrem Bildband.

Einige textile Wandbilder sind im öffentlichen Raum zu sehen, wie beispielsweise im Kirchgemeindehaus Wettswil a. A. oder in der Kirche Pieve di Romena im Casentino IT.

 

Ausstellung

Die Ausstellung in der terebinthe setzte den Hauptakzent auf das textile Werk von Katharina Schuppli, suchte aber auch die Verbindung zu ihrem keramischen Schaffen mit einzelnen plastischen Objekten. Im kleinen Raum fanden sich ihre feinsten Arbeiten, gleichsam mit der Schere gewoben, aber diesmal in Papier.

Mit Veranstaltungen in der Ausstellung wie einem Werkstattgespräch mit der Künstlerin, einer Spezialführung für Sehbehinderte und Sehende, einem Buchgespräch, Harfenkonzert und Meditationen setzten wir besondere Akzente.

 

Textile Wandbilder

Katharina Schuppli webt ihre textilen Wandbilder in dezenten Farbkombinationen, häufig sind es chromatische Farbabstufungen in warmen Naturtönen. Sie bevorzugt eine breite Palette an Brauntönen, kombiniert mit zarten Grün-, Gelb- oder Blautönen, grau und weiss treten ebenso auf, wie feine Goldfäden. Ihre Materialien sind neben Wolle, Baumwolle und Seidenfäden auch Schnüre und Bänder aller Art. Die spezielle Webtechnik der textilen Wandbilder wird unterstützt durch das Hineinknüpfen von einzelnen Keramikteilen oder auch durch an Fäden herabhängende Keramikelemente, Fundstücke aus Eisen und der Natur, die bei feiner Bewegung Klangvariationen erzeugen. Einige Werke sind transparent gestaltet, sodass sie, je nach Blickrichtung, zwei verschiedene Ansichten freigeben.

Das Formenvokabular in Katharina Schupplis textilem Werk ist weitgehend abstrakt. Sie arbeitet mit ausgeprägt strömenden und wogenden Elementen, die sich in Wellen und Schalen ergiessen, eine Mitte umkreisen, manchmal auf einen vollendeten Kreis treffen, um dann wieder in Bewegung zu geraten, so als gäbe es keinen Stillstand, nichts Festes. Im Grunde also Geistiges wird fein verwoben und durch Garne und Fäden sichtbar gemacht: Gewobene Spiritualität entsteht.

 

Textiles Wandbild: Lebensbaum

Selbst im textilen Wandbild „Lebensbaum“ (Abbildung siehe Vernissagekarte) erscheint der fast schon konkret wirkende Baum mit seinen grünen Blättern und dem abgebrochenen Ast im kosmischen Ganzen und wölbt sich über die Gestirne bis hin zu göttlichen Sphären. Sonne oder Mond scheinen auf an feinen, transparent wirkenden Fäden, die sich nach unten auf die Erde bewegen. Da ergiessen sie sich in eine nach oben geöffnete grüne Schale, um, die Betrachterin spürt es, im Lebensbaum wieder aufzusteigen.

 

Künstlerische Biographie

Katharina Schuppli (geb. 1926) arbeitet seit ihrem fünfzigsten Lebensjahr als professionelle Künstlerin, zunächst als Keramikerin. Wenig später folgten die ersten textilen Wandbilder sowie geschnittene Papierarbeiten.

 

Die lange Zeit nur innerlich vorbereitete künstlerische Auseinandersetzung manifestierte sich vor allem durch einen markanten Wendepunkt in ihrer Biographie. Sie und ihr Mann beschlossen 1983, die Schweiz zu verlassen, um in einem alten Haus im Casentino/ Italien nahe dem Kloster Camaldoli ein einfaches Leben zu führen. Katharina Schuppli richtete sich dort eine Werkstatt für textiles und keramisches Arbeiten ein. Während einiger Jahre lebten sie und ihr Mann in einer Art Hausgemeinschaft mit dem Ikonenkünslter Josua Boesch, mit dem sie eine langjährige Freundschaft verbindet. In dieser Schaffensperiode entstanden einige Ikonen, zu welchen Katharina Schuppli als Keramikerin wesentliche Impulse beisteuerte.

 

Heute lebt Katharina Schuppli in Uerzlikon bei Kappel a. Albis und ist immer noch künstlerisch tätig. Davon zeugt ihre neueste Arbeit in der Ausstellung: Das textile Wandbild „Ruhen in Gott“ aus dem Jahr 2008.

 

Impressionen von der Ausstellung (Bilder unten)

Harfenkonzert mit Isabelle Steinbrüchel

Tastend sehen – Spezialführung für Sehbehinderte und Sehende

mit Wolfgang Fasser, sehbehinderter Heilpraktiker und V. Kuhn

Führungen und Werkstattgespräch